50 Jahre pupille

50 Jahre Käseblatt
Auf Spurensuche nach dem heiligen Gral der pupille
(Ausgabe 1-12/13, S.48-50)

Anlässlich unseres 50-jährigen Jubiläums haben wir uns auf Spurensuche begeben, um mehr über den sagenumwobenen Ursprung unserer Schülerzeitung herauszufinden. In Zuge dessen war es uns möglich, einen Mitbegründer zu kontaktieren: Rainer Wütscher.

Er berichtete uns, die Schülerzeitung sei 1962 auf Initiative des Schülersprechers Rudolf Hermann nach zwei gescheiterten Vorläufern erstmals unter dem Namen pupille erschienen. Herr Wütschers Klasse erklärte sich bereit, die Funktion der Redaktion zu übernehmen. In der ersten Sitzung am 5.4.1962 definierten sie als Sinn der Schülerzeitung: Sprachrohr der Schüler, Waffe gegen Missstände, Information und Beschäftigung mit Politik. Auch heute noch bestehen diese Grundsätze in unserem Konzept.
Die Organisation bestand wie heute aus ordentlichen/ständigen und freien Mitarbeitern.
Die erste Ausgabe erschien dann am 10.10.1962 und hatte eine Auflage von sage und schreibe 700 (!) Exemplaren zum Preis von 50 Pfennigen. Da können wir heutzutage leider mit unserem Preis nicht mehr mithalten (immerhin liegen wir unter den Benzinpreisen). Die Finanzierung erfolgte sowohl über Anzeigenkunden als auch über den Verkauf der Zeitung. Da die erste Ausgabe noch ein „kunterbuntes Allerlei“ war, wurde ab der zweiten Ausgabe an ein Generalthema gewählt, an dem sich die Redakteure orientieren sollten. Solche waren u.a. „Jugend und Musik“, „Geld“ oder „Fernsehen“*. Die größte Hoffnung der Redaktion war, dass ihre Zeitung es länger aushält als ihre sehr kurzlebigen Vorgänger „Schiff“ und „Hermes“, was das Jubiläum eindeutig beweist.
Selbst in den Anfängen erfreute sich die pupille großer Beliebtheit, da durch die vielen Resonanzen in Form von Leserbriefen ein besseres Zusammengehörigkeitsgefühl zwischen den einzelnen Stufen und auch zwischen Lesern und Redakteuren herrschte. Dazu bei trug auch der von der Schülerzeitung ausgerichtete „pupille-Pokal“, bei dem es sich um ein Handball-Turnier handelte. Was nun der gesamten Nation unter den Nägeln brennt, ist selbstverständlich die Namensgebung. De facto wurde zu diesem Zweck ein Wettbewerb ausgeschrieben, den ein Klassenkamerad von Herrn Wütscher gewann. Mit der pupille sollte das wachsame Auge, das sie auf Schulereignisse werfen wollten, symbolisiert werden. Zudem klingt pupille ein wenig wie das englische Wort „pupil“, was „Schüler“ bedeutet. Genial, oder?!
Was uns ein bisschen enttäuscht hat war die Tatsache, dass hinter der Kleinschreibung der pupille kein brillanter Gedanke stand, sondern es einfach die Folge eines neuen Layout-Verständnisses war.
Wir danken Herrn Wütscher für diese Informationen und wünschen der pupille noch mindestens 50 weitere Jahre!

*Damals wurde das ZDF in Mainz gegründet und die Redaktion konnte die Studios besuchen und mit dem Intendanten sprechen.

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen